Aus Mangel an Beweisen von Scott Turow
Carolyn Polhemus, als Frau so begehrt wie als Staatsanwältin bewundert, mutig und ehrgeizig, aber auch skrupellos, ist vergewaltigt und ermordet worden. Dem Bezirksanwalt Horgan käme eine rasche Aufklärung des Verbrechens für seine gar nicht so sichere Wiederwahl sehr gelegen, und er beauftragt Rusty Sabich, seinen langjährigen Ersten Stellvertreter, mit den Ermittlungen. Was Horgan nicht weiß, ist, daß Rusty und Carolyn vor nur wenigen Monaten ein Verhältnis hatten.
Noch ehe Sabich die zähe Aufklärungsarbeit abschließen kann, wendet sich das Blatt: Als Carolyns Exgeliebter gerät er, der Ankläger, unter Mordverdacht. Ein Prozeß beginnt, der zu einer erbitterten Abrechnung zwischen prominenten Anklägern und Verteidiger wird, einem Schlachtfest für die Presse und einem veritablen Justizskandal.
Allein die raffinierte Spannung, die profunde Sachkenntnis und die überwältigende Intensität dieses Erstlingsromans könnten erklären, weshalb er sofort die amerikanischen Bestsellerlisten eroberte und als Spitzentitel Dauerrekorde bricht. Doch das Buch bietet entschieden mehr, worauf auch eine Flut begeisterter Rezensionen hinweist:“ Aus Mangel an Beweisen“ ist ein Roman voller plastischer, lebensnaher Charaktere, ein Roman über die inneren Mechanismen, die Psychologie, die Logik und die Tragödien der Rechtssprechung. Scott Turow führt uns eine wohlbekannte Welt vor Augen: eine Welt der subtilen moralischen Schattierungen und der Loyalitätskonflikte, in der es keine ungetrübte Wahrheit gibt und keine hundertprozentige Schuld oder Unschuld.